Bad Neighbourhood – erkennen und vermeiden [Anleitung]
Wenn du wissen möchtest, was Bad Neighbourhood ist, warum Suchmaschinen allergisch darauf reagieren und wie du sie vermeidest, dann bist du hier richtig!
In diesem Blog-Artikel erkläre ich dir nicht nur die wichtigsten Hintergründe zu diesem Thema, sondern gebe dir auch wichtige Praxis-Tipps für den Umgang mit diesem toxischen Thema an die Hand.
Das Wichtigste in Kürze:
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Erkenne Bad Neighbourhood: Du solltest wissen, dass Bad Neighbourhood in der SEO eine Verlinkung zu Websites bedeutet, die gegen Google-Richtlinien oder gesetzliche Regeln verstoßen. Erkenne solche Links, da sie deine Website-Reputation beeinträchtigen können.
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Überprüfe deine Backlinks: Nutze Tools wie die Google Search Console, um deine Backlinks zu überwachen. Achte auf Links von Websites, die unseriöse Inhalte verbreiten oder gegen Richtlinien verstoßen. Diese könnten Anzeichen von Bad Neighbourhood sein.
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Verwende das Disavow Tool mit Bedacht: Wenn du schädliche Backlinks identifizierst, kannst du Googles Disavow Tool verwenden, um diese Links zu entwerten. Sei jedoch vorsichtig, da eine unsachgemäße Verwendung deiner Website schaden kann.
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Produziere hochwertige Inhalte: Um eine gute Nachbarschaft zu gewährleisten, konzentriere dich auf die Erstellung hochwertiger Inhalte. Dadurch erhöhst du die Chancen, natürliche und qualitativ hochwertige Backlinks zu erhalten.
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Überwache regelmäßig dein Linkprofil: Halte das Linkprofil deiner Website stets im Auge. Dies umfasst sowohl neue als auch bestehende Verlinkungen. Änderungen in den Seiteninhalten, auf die du verlinkst, können sich auf deine SEO auswirken, daher ist regelmäßiges Überprüfen wichtig.
- Definition: Was bedeutet der Begriff “Bad Neighbourhood”?
- Bad Neighbourhood und SEO
- Was sind die Auswirkungen von Bad Neighbourhoods?
- So erkennst du schlechte Nachbarschaft
- Befinde ich mich in Bad Neighbourhood?
- Gegenmaßnahmen: Backlinks mit dem Disavow Tool entwerten
- So kannst du die Nachbarschaft deiner Seite langfristig “sauber” halten
- Du möchtest noch mehr über Linkaufbau wissen?
Definition: Was bedeutet der Begriff “Bad Neighbourhood”?
“Bad Neighbourhood” stammt aus dem Englischen und lässt sich mit “schlechte Nachbarschaft” übersetzen. Der Definition nach handelt es sich bei einer schlechten Nachbarschaft um ein Gebiet mit einer überdurchschnittlichen Verbrechensrate bzw. einen Bereich mit hohen Sicherheitsrisiken.
In der Suchmaschinenoptimierung (SEO) spricht man von Bad Neighbourhood, wenn Seiten, die beispielsweise gegen die Google Richtlinien oder gesetzliche Regeln verstoßen, auf deine Seite verlinken (und du dich dadurch freiwillig oder unfreiwillig in deren Umfeld befindest).
Niemand von uns möchte in einem solchen Gebiet leben, im besten Fall meidet man sie sogar vollständig. Nicht zuletzt deshalb, da man nach dem Umfeld, in welchem man sich befindet, beurteilt wird.
Übersetzt auf die Suchmaschinenoptimierung bedeutet das: Befindest du dich mit deiner Website in Bad Neigbourhood wirkt sich diese toxisch auf dich aus.
Sprich: sie vergiftet deine ansonsten einwandfreie Reputation. Google beurteilt dich entsprechend und du musst mit Sanktionen wie die Herabstufung in den Rankings rechnen.
Bad Neighbourhood und SEO
Wer legt fest, was im SEO-Bereich als Bad Neighbourhood zu bezeichnen ist und welche Websites Teil einer solchen sind? In diesem Fall sind es die Suchmaschinen selbst, also Google und Co.
Nochmals zur Erklärung:
Was macht eine Neighbourhood bad, also schlecht?
Mit Bad Neighbourhood ist in der Suchmaschinenoptimierung primär ein negativer Backlink gemeint. Also der Link von einer Webseite, die gegen die Richtlinien von Google oder anderer Suchmaschinen verstoßen hat oder anstößige sowie gesetzeswidrige Inhalte im Internet verbreitet.
Wie erkenne ich eine Bad Neighbourhood-Seite?
Es kann sich dabei um verschiedene Webseiten handeln. Auf jeden Fall zählen dazu ...
- Seiten, die Backlinks verkaufen
- Seiten, die durch Spam-Maßnahmen negativ auffallen
- Seiten, die Urheberrechte verletzen
- Seiten, die ganz allgemein gegen Regeln und Richtlinien verstoßen
Achtung: Ein PageRank von 0 kann ein Hinweis auf eine Bad-Neighbourhood-Seite sein. Er muss aber nicht zwingend darauf hinweisen.
Denn: Viele neue Seiten müssen sich erst einmal nach oben arbeiten bzw. den PageRank entsprechend verbessern.
Was sind die Auswirkungen von Bad Neighbourhoods?
“Mitgehangen, mitgefangen” lautet ein altes Sprichwort. In unserem Fall trifft es in jedem Fall zu: Befindest du dich in einer Bad Neighbourhood, wird deine Website von Google und den anderen Suchmaschinen streng bestraft.
Diese Bestrafung der Websites durch Suchmaschinen kann durch unterschiedliche Maßnahmen erfolgen, etwa durch eine Herabstufung der Position in den SERPs oder sogar mit der kompletten Entfernung aus dem Index.
Es kommt dabei natürlich auch darauf an, ob eine Bad-Neighbourhood-Seite auf dich verlinkt oder ob du selbst mit einem Link auf eine Webseite verweist, die nicht den Richtlinien folgt. Im zweiten Fall musst du in jedem Fall mit härteren Maßnahmen vonseiten der Suchmaschinen rechnen.
Die Ursachenforschung ist nicht immer einfach
Dabei sind diese Auswirkungen der Bad-Neighbourhood-Problematik für einen Webmaster nicht immer gleich zu erkennen.
So kann eine schlechte Position in den Suchergebnissen und ein damit verbundener Rückgang des Traffics zwar die Folge einer Abstrafung aufgrund schlechter Nachbarschaft sein - doch das ist nur eine von vielen möglichen Erklärungen.
Tatsächlich äußern sich nämlich auch viele andere Probleme auf dieselbe Art und Weise.
Eine genaue Analyse ist darum wichtig, ehe du die ersten Maßnahmen ergreifst.
Die erste Diagnose einer schlecht rankenden Webseite in der Suchmaschinenoptimierung konzentriert sich zumeist auf die technische Programmierung sowie auf den Content.
Erst wenn diese beiden Bereiche ausgeschlossen werden können, solltest du dir die Backlinks genauer ansehen.
Hier ein Video zu diesem Thema:
So erkennst du schlechte Nachbarschaft
Ich möchte dir eine Methode zeigen, mit der du beurteilen kannst, ob du von einer Bad-Neighbourhood-Problematik betroffen bist oder nicht.
SEO-Agenturen wie wir arbeiten in solchen Fällen mit speziellen und bezahlten Programmen. Mit diesen lassen sich solche Analysen sogar teilweise automatisiert durchführen. So lässt sich rasch eine breite Masse an Bad-Neighbourhood-Webseiten erkennen.
Hier eine Liste der Checks, welche unser SEO Tool Xovi durchführt:
Befinde ich mich in Bad Neighbourhood?
Eine Anleitung zur Selbstdiagnose
Nachdem du dich überzeugt hast, dass es sich um keinen Fehler in der technischen Umsetzung der Website handelt und auch inhaltlich alles in Ordnung ist, kannst du dich den Backlinks widmen und mit der Selbstdiagnose beginnen.
Dafür nutzen wir die Google Search Console. Die Google Search Console ist die Verbindung zwischen Google und deiner Website. Hier kannst du wertvolle Informationen auslesen.
Unter Suchanfragen / Links zu Ihrer Website findest du eine Auflistung aller Links, die auf deine Webseite zeigen. Unter „Wer erstellt die meisten Links?“ Kannst du auf Mehr >> klicken und siehst alle Links angezeigt.
Nun siehst du eine Auflistung aller Links. Mit dem Button „Aktuelle Links herunterladen“ kannst du dir diese Links als Excel herunterladen.
Diese Liste muss nun manuell durchgearbeitet werden. Sprich, es müssen verdächtige Webseiten gesucht und gefunden werden. Dazu öffne jede einzelne Webseite und achte auf folgende Dinge:
- Schaut die Webseite in irgendeiner Form unseriös aus?
- Wird irgendwo Sex, Viagra, Pillen oder unseriöses Glücksspiel beworben?
- Hat die Webseite vielleicht wenig Inhalt auf seinen Seiten (Thin Content).
- Überprüfe die Sichtbarkeitskennzahl der Domäne.
Normalerweise kommst du mit deinem normalen Hausverstand schon sehr weit.
Die Sichtbarkeitsprüfung der Webseiten, welche du überprüfst, kannst du mit dem kostenlosen Mini-SEO Tool von Xovi durchführen. Dieses Tool zeigt dir den OVI an. Je höher dieser Wert, desto höher die Sichtbarkeit der Webseite.
Webseiten in einer schlechten Nachbarschaft haben einen sehr geringen OVI oder einen OVI von 0.
Notiere dir diese unseriösen Backlinks.
An dieser Stelle würde ich dir raten, eine SEO-Agentur zu kontaktieren. Vor allem, wenn es eine größere Anzahl an kuriosen Backlinks gibt.
Gegenmaßnahmen: Backlinks mit dem Disavow Tool entwerten
Google stellt eine Möglichkeit zur Verfügung, um Backlinks von anderen Webseiten zu entwerten. Man kann sich ja als Webseiteninhaber nicht immer dagegen wehren, wenn ein kurioser Link auf die eigene Webseite zeigt.
Deswegen stellt Google das Disavow Tool zur Verfügung. Mit diesem kann ich sagen: „Google, bitte bewerte diesen Backlink nicht mehr für meine Website“.
Einzelne Links kannst du hier entwerten:
Sollten es sehr viele Backlinks sein, die du entwerten möchtest, dann solltest du dies über das Google Disavow File machen. Eine komplette Anleitung stellt Google hier zur Verfügung.
Aber Vorsicht! Nutze dieses Tool mit Bedacht oder besser noch, ziehe einen SEO-Experten hinzu. Denn du kannst deiner Seite mit der unsachgemäßen Nutzung auch schaden.
Google sagt dazu: Einen Link für ungültig zu erklären ist eine erweiterte Funktion, die nur mit Vorsicht eingesetzt werden sollte. Bei falscher Verwendung kann diese Funktion die Leistung Ihrer Website in den Google-Suchergebnissen beeinträchtigen.
Außerdem: In SEO-Insider-Kreisen weiß man, dass Google Bad Neighbourhood bereits sehr gut erkennt, wodurch sich das „Disavowen“ im Grunde erübrigt.
So kannst du die Nachbarschaft deiner Seite langfristig “sauber” halten
Achte darauf, dass du möglichst hochwertige Inhalte produzierst. Das mag logisch klingen, sollte an dieser Stelle aber noch einmal betont werden.
Denn nur durch hochwertige Inhalte kommen mit der Zeit auch entsprechend hochwertige Backlinks. Dies geschieht allerdings nicht über Nacht, für ein Backlinkprofil mit entsprechender Qualität wirst du viel Geduld aufbringen müssen.
Wer sich von einer Bad Neighbourhood fernhalten möchte, wird auch um eine regelmäßige Prüfung der Links auf der eigenen Website nicht herumkommen. Damit sind sowohl interne als auch externe Verlinkungen gemeint.
Behalte das Linkprofil deiner Internetseite stets im Auge, sodass du im Fall des Falles schnell reagieren kannst, bevor eine Bestrafung durch Google erfolgt.
Dies gilt nicht nur für neue Links, sondern auch für bestehende Verlinkungen. Denn oftmals können sich ganze Seiteninhalte plötzlich ändern. Die Rechte an einer Domain laufen aus, die Betreiber einer Seite wechseln, Unternehmen gehen in Konkurs …
Ich möchte an dieser Stelle nicht zu weit ausholen, denn du verstehst mit Sicherheit, was ich damit ausdrücken möchte.
Generell gilt beim Linkaufbau: Qualität vor Quantität. Die Zeiten, in denen möglichst viele Backlinks - ganz egal in welcher Qualität - eine Verbesserung der Position deiner Seite in den SERPs zur Folge hat, sind schon sehr lange vorbei.
Du möchtest noch mehr über Linkaufbau wissen?
Wenn du an mehr Informationen über Backlinks und dem Aufbau von Links auf deine Seite interessiert bist, kann ich dir den Artikel Backlinks & Backlink Building Tipps für 2021 ans Herz liegen.
Dort findest du nicht nur alle wichtigen Informationen zu diesem nach wie vor sehr wichtigen Thema in der Suchmaschinenoptimierung, sondern bekommst auch wichtige Tipps für den Linkaufbau, die du als Webmaster sofort in die Tat umsetzen kannst.
Wir greifen dir unter die Arme!
Falls du noch Fragen hast oder auf der Suche nach fachkundiger Hilfe im Bereich der Suchmaschinenoptimierung bist, kannst du uns gerne kontaktieren. Schreibe uns einfach eine kurze E-Mail an
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