In diesem Lexikon-Beitrag erfährst du, was Black-Hat-SEO ist und welche Rolle es in der Suchmaschinenoptimierung spielt.
Sebastian Prohaska
Inhaber & Geschäftsführer der SEO- & Online-Marketing-Agentur ithelps. Der Online-Marketing-Nerd beschäftigt sich seit 2013 intensiv mit der Suchmaschinenoptimierung von Unternehmens-Websites und Onlineshops. Mittlerweile gibt er sein fundiertes Wissen an namhaften Fachhochschulen wie der FH Wr. Neustadt, dem Joanneum Graz und der FH Campus Wien an seine Studenten weiter.
Was ist Black-Hat-SEO?
Als Black-Hat-SEO bezeichnet man unethische Praktiken, die gegen die Richtlinien von Google verstoßen und darauf abzielen, Suchmaschinen-Rankings kurzfristig zu verbessern, ohne dass viel Arbeit in die Erstellung von qualitativ hochwertigem und relevantem Inhalt investiert wird.
Der Begriff stammt ursprünglich aus der Welt der Hacker und leitet sich aus Westernfilmen ab. Damit dem Publikum die Rollenverteilung auf den ersten Blick klar wurde, trugen Bösewichte in diesen Produktionen zumeist schwarze Hüte, Helden waren indes an ihren weißen Cowboyhüten zu erkennen.
Was ist der Zweck von Black-Hat-SEO?
Der Zweck besteht darin, in kürzester Zeit gute Google-Rankings zu erzielen. Im besten Fall kann Black-Hat-SEO dazu führen, dass eine Seite kurzfristig schneller und höher in den Suchergebnissen rankt als durch legitime Methoden. Dies ist jedoch sehr kurz gedacht, da Google und Co. eine konsequente Null-Toleranz-Politik gegenüber Black-Hat-SEO-Techniken fährt und Verstöße gegen die Richtlinien hart bestraft.
Beispiele für unethische SEO-Maßnahmen
Es gibt verschiedene Anwendungsformen von Black-Hat-SEO. Hier sind ein paar der bekanntesten Taktiken, die früher weiter verbreitet waren, inzwischen aber sehr gut von Google erkannt werden.
- Keyword-Stuffing: Das Einfügen unnatürlich vieler Keywords, um die Relevanz für bestimmte Suchbegriffe zu erhöhen. Manche Betreiber setzen einfach eine große Anzahl von Keywords in den Text, während andere versuchen, sie in verborgenen Bereichen wie im Quellcode oder in nicht sichtbaren Textbereichen zu platzieren.
- Hidden Text: Versteckte Inhalte in der gleichen Farbe wie der Hintergrund oder in winziger Schriftgröße. Dadurch soll die Relevanz der Website erhöht werden, ohne die Lesbarkeit für den Nutzer zu beeinträchtigen
- Cloaking: Unterschiedliche Inhalte für Suchmaschinen und Nutzer unter derselben URL. Dabei bekommt der Crawler der Suchmaschine eine speziell optimierte Seite zu sehen, während menschlichen Nutzern eine andere Seite mit eigenen Inhalten angezeigt wird.
- Link Buying: Gekaufte Links von anderen Seiten, um das Ranking der eigenen Webpräsenz mittels Linkbuilding zu erhöhen. Die Preise hängen oft von der Qualität und Anzahl der Links sowie der Popularität der verlinkten Website ab.
- Doorway-Pages: Sogenannte "Brückenseiten”, die ausschließlich für Suchmaschinen optimiert und für den Nutzer nicht sichtbar sind, da er umgehend auf eine andere Seite weitergeleitet wird. Doorway-Pages sind in der Regel so gestaltet, dass sie eine hohe Relevanz für bestimmte Keywords aufweisen, um ein hohes Ranking in den Suchmaschinen zu erzielen. Sie enthalten oft wenig oder keinen sinnvollen Inhalt.
Lohnt sich Black-Hat-SEO?
Google verwendet komplexe Algorithmen, um Websites zu bewerten und zu ranken. Die Algorithmen sind darauf ausgelegt, Verstöße gegen die Richtlinien zu erkennen und entsprechend abzustrafen. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Sichtbarkeit und somit auf die Effektivität deiner SEO haben.
Die Strafen reichen von einer Herabstufung in den Suchergebnissen bis hin zur Deindexierung. Das bedeutet, dass die Seite aus dem Index der Suchmaschine entfernt wird und somit nicht mehr auffindbar ist. Darüber hinaus kann Black-Hat-SEO auch das Vertrauen der Nutzer beeinträchtigen. Eine Website, die für unethische Praktiken bekannt ist, wird fortan als unseriös und als nicht vertrauenswürdig wahrgenommen. Dies führt dazu, dass sich Nutzer abwenden und der Seite den Rücken kehren.
Unser Ratschlag lautet darum: Finger weg von Black-Hat-SEO!